Das Kulturforum ist geprägt von seiner wechselvollen Geschichte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte es sich zu einem bürgerlichen Wohnquartier, in dem viele Protagonisten der Avantgarde ihr Zuhause fanden. In den 1930er Jahren erfuhr das Quartier radikale Umplanungen durch die Nationalsozialisten. Zahlreiche Häuser wurden für die geplante Nord-Süd-Achse von Albert Speer abgerissen und die Struktur des Wohnviertels zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann mit Hans Scharoun als Stadtrat für Bau- und Wohnungswesen eine intensive Planungs- und Entwicklungsphase für das Kulturforum.
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz entwickelte während der Zeit der deutschen Teilung das Kulturforum zu ihrem Schwerpunktstandort. Hier entstanden die meisten Neubauten. Mit dem Neubau des berlin modern wird das Kulturforum nun weiterentwickelt.
Nach sechsjähriger Grundinstandsetzung durch das Büro David Chipperfield Architects wurde die Neue Nationalgalerie am 22. August 2021 feierlich wiedereröffnet. Das ikonische Bauwerk von Ludwig Mies van der Rohe erstrahlt seitdem in restaurierter Form und ist erneut zentraler Ort für die Präsentation der Sammlung der Nationalgalerie des 20. Jahrhunderts.
Am 6. Oktober 2024 wurde südlich der Neuen Nationalgalerie offiziell der Josephine-Baker-Garten eröffnet. Die Grünfläche erinnert an die Tänzerin, Sängerin, Résistance-Kämpferin und Bürgerrechtsaktivistin. Bei der Einweihung sprachen u. a. SPK-Präsident Hermann Parzinger, Kulturstaatsministerin Claudia Roth sowie Klaus Biesenbach, Direktor der Neuen Nationalgalerie.
Die Fläche vor dem Zentralzugang zu den Museen am Kulturforum – früher als „Piazzetta“ bekannt – wurde am 4. November 2024 feierlich in Johanna-und-Eduard-Arnhold-Platz umbenannt. Damit ehrt die Stadt ein bedeutendes jüdisches Mäzenatenpaar, das Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft nachhaltig förderte. Die Umbenennung erfolgte auf Initiative des Vereins zur Erinnerung an Johanna und Eduard Arnhold e. V. in Zusammenarbeit mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.